Die Kurinfrastruktur in Bad Münder ist marode und sanierungsbedürftig. Das Solebewegungsbad ist seit dem Jahreswechsel 2022/2023 geschlossen, da die enorm gestiegenen Energiekosten einen auch nur annähernd wirtschaftlichen Weiterbetrieb unmöglich gemacht haben. Ferner ist die gesamte Gebäudetechnik veraltet und auch die Bausubstanz befindet sich in einem Status, der nicht mehr sanierungsfähig ist. Ohne Solebewegungsbad erfüllt Bad Münder aber nicht mehr die Kriterien für das Prädikat Heilquellen-Kurbetrieb. Es droht daher der Verlust des Prädikats, wenn durch die Stadt dem zuständigen Ministerium gegenüber bis spätestens Oktober 2024 keine Perspektive aufgezeigt wird.
Solebad und Kurmittelhaus bilden gemeinsam einen Gebäudekomplex. Die Kosten für den Neubau eines Solebades wurden 2020 auf rund 4,1 Mio. Euro geschätzt. Die Kosten für die Sanierung des Kurmittelhauses wurden 2023 auf rund 5,9 Mio. Euro geschätzt (siehe Kostenschätzung und Plan unten). Unter Berücksichtigung von Baukostensteigerungen ergeben sich somit zusammen geschätzt rund 13,5 Mio. Euro (Stand 2024).
Im Rahmen der Erstellung des ISEK konnte keine hohe Bedeutung der Kurinfrastruktur im Bürgerbeteiligungsprozess festgestellt werden, gleichwohl wurde die Bedeutung durch einzelne Beteiligte betont. Welche Auswirkungen der Kurortstatus hat, welche Auswirkungen es hat, wenn er verloren geht und welche Wertschöpfung sich aus ihm ergibt, war nicht bekannt. Durch eine Gesamtbewertung der Auswirkungen des Prädikats auf die Stadt Bad Münder sollte geklärt werden, ob die derzeitigen und in Zukunft erforderlichen hohen Investitionen gerechtfertigt sind. Entsprechend wurde im ISEK das Schlüsselprojekt „Gesamtbewertung Auswirkung Kurortstatus“ aufgenommen.
Das Büro dwif wurde 2023 beauftragt eine Studie zum „Kurortstatus Bad Münder“ zu erstellen. Als Basis wurde vorab eine Studie zum Thema „Wirtschaftsfaktor Tourismus für Bad Münder 2022“ und „Ökonomischer Faktencheck – Regionalökonomische Effekte für den Gesundheitstourismus in Bad Münder 2022“ erarbeitet (siehe Unterlagen unten).
Am 01.08.2024 erfolgte die Veröffentlichung bzw. Vorstellung der Ergebnisse der Studie in einer öffentlichen Ratsinformationsveranstaltung.
Im Oktober 2024 muss die Stadt gegenüber dem Ministerium eine Perspektive zur weiteren Vorgehensweise aufzeigen, damit der Status Heilquellen-Kurbetrieb nicht unmittelbar entzogen wird. Aus diesem Grund sollen die politischen Beratungen zu dieser Thematik im September 2024 erfolgen (24.09.2024 Bauausschuss, 26.09.2024 Verwaltungsausschuss (vor der Ratssitzung), 26.09.2024 Rat).
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